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Manche Methoden gegen lästigen Haarwuchs sind seit Jahrtausenden im Gebrauch

Manche Methoden gegen lästigen Haarwuchs sind seit Jahrtausenden im Gebrauch

16. Juni 2021

Eine kleine Geschichte der haarlos glatten Haut

Ungewollten Haarwuchs möglichst einfach loswerden – wer will das nicht? Weltweit sind dafür die unterschiedlichsten Techniken populär. Die einen lassen kunstfertig den Faden kreisen, die anderen setzen auf mikrochipgesteuerte Laser. S-thetic macht Sie mit Glanz und Tücken der Haarentfernungstechniken bekannt.

In der Antike galten Körperhaare als barbarisch

Haarentfernung ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Jungsteinzeit standen Menschen auf haarlose Glätte. Darauf weisen archäologische Funde von Rasierinstrumenten aus Stein, Silex oder Muscheln hin. Später, in den Zivilisationen von Ägypten, Griechenland und Rom, entfernten vor allem Wohlhabende ihre Körperhaare oder ließen das von Bediensteten erledigen. Das schloss auch den Intimbereich ein, wie man erhaltenen Statuen und Malereien ansieht. Männer strebten ebenso nach Haarfreiheit wie Frauen. Körperbehaarung galt als typisch für die unteren Volksschichten – und für sogenannte „Barbaren“, worunter man fremdsprachige Ethnien verstand. Das elitäre Körperideal hatte auch auf der anderen Seite des Ozeans Anhänger. Bei den Azteken Mittelamerikas etwa, einem Volk mit standesbewusster Oberschicht, wurden Körperhaare mit Pinzetten vollständig ausgezupft.

In der Antike galten Körperhaare als barbarisch | S-thetic

Viele alte Methoden sind weiter en vogue

Bis heute besitzt die Haarentfernung in unterschiedlichsten Kulturen einen hohen Stellenwert. Entsprechende Verfahren setzten sich im Westen verhältnismäßig spät durch. Bis dahin war die islamische Welt Vorreiter. Heute noch verwendete Enthaarungspasten wurden dort fast unverändert schon vor Jahrhunderten angerührt. Bei diesem persisch Halawa, türkisch Ağda oder englisch Sugaring genannten Verfahren kommt eine zähe Masse aus Zucker, Zitronensaft und Wasser auf die Haut. Die verklebten Haare werden mit einem kräftigen Ruck abgezogen, was nicht besonders angenehm ist.

Ähnliche Resultate lassen sich mit der altehrwürdigen persischen Fadenmethode erzielen. Hier wird ein verzwirbelter Faden über die Enthaarungszone geführt. Damit erfasst man die Haare und rupft sie einzeln heraus. Das gilt als ausgesprochen effektiv, aber langwierig. Die Anwendung beschränkt sich daher meist auf das Gesicht.

Für Zupf- und Rupfarbeit ist beim Menschen reichlich Gelegenheit. Durchschnittlich wachsen rund fünf Millionen Haare auf unserem Körper. Ein Großteil davon ist so fein, dass man sie kaum bemerkt. Nur etwas mehr als 100.000 sprießen auf der Kopfhaut.

Der Weisheit letzter Schluss?

In den westlichen Ländern bleibt die Haarentfernungstechnik Nr. 1 das Rasieren. Möglich wurde das durch die Innovationen des US-Amerikaners King Camp Gillette. Er entwickelte in den 1890er Jahren die erste moderne Rasierklinge. Haarfreiheit, das Schönheitsideal der gehobenen Schichten, fand Eingang in breite Bevölkerungskreise.

Rasieren geht relativ schnell und einfach, erst recht mit modernen Elektrogeräten. In Sachen Nachhaltigkeit jedoch steht es hinter älteren Epilationstechniken zurück. Der Rasierer kappt das Haar knapp oberhalb der Hautoberfläche und lässt die Wurzel intakt. Das Haarwachstum wird dadurch nicht gebremst. Das macht das Ergebnis ausgesprochen flüchtig. Wissenschaftlich bezeichnet man eine solche Vorgehensweise als Depilation.

Sugaring, das ihm sehr ähnliche Waxing, Fadenmethode oder elektrische Epilierer setzen eine Etage tiefer an. Bei dieser sogenannten Epilation wird die Wurzel mit entfernt. Sie ist umhüllt vom Haarfollikel (Haarbalg) und sitzt in der Dermis (Lederhaut), der Hautschicht, die sich an die Hautoberfläche (Epidermis) anschließt. Die Regeneration braucht gewöhnlich einige Wochen, bis dahin ruht die Neubildung der Haare. Die Epilation bietet Vorteile gegenüber der Rasur. Sie ist allerdings regelmäßig mit Schmerzen verbunden.

Wachsen Haare nach dem Entfernen schneller?

Hier gibt es keinen Grund zur Besorgnis. Weder Rasieren noch die verschiedenen Verfahren der Epilation sorgen für stärkeres Haarwachstum. Es kann aber sein, dass dieser Eindruck entsteht, weil frisch nachwachsende Haare borstiger wirken. Die mechanische Epilation, die die Wurzeln mit beseitigt, bremst sogar das Haarwachstum. Die Haare werden eher feiner und wachsen langsamer. Selbst nach langjährig wiederholter Anwendung gehen sie aber nicht ganz weg. Dauerhafte Alternativen sind deshalb seit langem gesucht.

Wachsen Haare nach dem Entfernen schneller? | S-thetic

Geruch, Hygiene und Pheromone

Vermutlich hatte die steinzeitliche Haarentfernung ursprünglich den Zweck, Milben und Läusen weniger Angriffspunkte zu bieten. Das ist nicht mehr überall auf der Welt ein Thema. Die Geruchsfrage aber schon. Manche Menschen vermuten, Körperhaare förderten den Schweißgeruch. Laut dem Deutschen Beratungszentrum für Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg ist das nicht uneingeschränkt der Fall.

Schweiß selbst ist geruchsneutral. Die ungeliebten Dünste kommen von bestimmten Hautbakterien, die Schweiß verstoffwechseln. Regelmäßiges Waschen bietet Abhilfe. Wenn man länger keine Duschkabine von innen gesehen hat, können Achselhaare den Schweißgeruch aber schon verstärken. Denn mit der Haarpracht vergrößert sich die Oberfläche, wo Schweißreste sich ablagern und Bakterien Nahrung bieten. Haarfreiheit kann also zu besserer Luftqualität beitragen.

Rasieren macht die Haut anfälliger

Was den Intimbereich anbetrifft, sollte man auch noch an etwas anderes denken. Schamhaare tragen wie ein Fächer zur Verbreitung von Pheromonen bei. Diese Sexuallockstoffe werden über die apokrinen Schweißdrüsen abgegeben. Diese Drüsen befinden sich größtenteils in der Intimzone, aber auch unter den Achseln. Auf mögliche Sexualpartner können Pheromone anziehend wirken. Komplette Haarfreiheit in den entsprechenden Zonen sorgt definitiv für weniger Lockduft. Wegen des optischen Eindrucks favorisieren viele doch glatte Haut. Wer Achseln und Intimzone gern haarfrei hätte, sollte aber nach Alternativen zur Rasur suchen.

Forscher wollten wissen, was regelmäßiges Rasieren mit der Haut macht. Unter dem Vergrößerungsglas entdeckten sie zahllose Mikroverletzungen in Rasurzonen. Die können ein Einfallstor für Keime, Pilze und andere Krankheitserreger sein. Gefährdet ist vor allem der Intimbereich. Eine US-amerikanische Studie wies nach, dass häufiges Rasieren in dieser Region die Anfälligkeit für bestimmte sexuell übertragbare Krankheiten erhöht. Zum Glück gibt es andere bewährte Möglichkeiten.

Rasieren macht die Haut anfälliger | S-thetic

Bei den ersten Lasern waren Verbrennungen gängig

Für nachhaltige Haarentfernung besteht mehr Nachfrage denn je. Hierzulande favorisiert eine große Mehrheit seit Jahrzehnten haarfreie Haut. Der cleane Look wirkt hygienisch und spricht das Auge an. Gemäß einer neueren Umfrage im Auftrag des Elektronikkonzerns Philips enthaaren 91 % der Frauen ab 14 Jahren regelmäßig eine oder mehrere Körperzonen. Achseln, Beine und Intimzone werden am häufigsten von Haarwuchs befreit, und zwar in dieser Reihenfolge.

Die Idee, Körperhaaren mit Lichtenergie zu Leibe zu rücken, ist so alt wie die Lasertechnik selbst. In den enthaarungsfreudigen USA erkannte man früh deren Potenzial, Haarwurzeln dauerhaft zu zerstören. 1960 entwickelte der US-amerikanische Physiker Theodore Maiman den allerersten Laser, einen Rubinlaser. Der Edelstein war das Herzstück des Geräts. Er diente dazu, das Licht zum potenten Laserstrahl zu bündeln. Experimente mit Körperhaaren waren eine der ersten praktischen Anwendungen. Tatsächlich gelang es mit dem frühen Laser, Haare zu zerstören. Allerdings wurde die umgebende Haut sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Hitze des grob arbeitenden Geräts löste leider starke Verbrennungen aus.

Bei den ersten Lasern waren Verbrennungen gängig | S-thetic

Der Durchbruch kam in den 90ern

Die kurz darauf entwickelten YAG-Laser, die einen Yttrium-Aluminium-Granat als Lasermedium verwendeten, waren verträglicher. Sie wurden bereits 1964 von der US-Gesundheitsbehörde FDA (Food And Drug Administration) für die Haarentfernung zugelassen. Allerdings generierten sie noch nicht genug Energie, um den Haarwuchs dauerhaft zu stoppen. Dasselbe galt für die frühen Alexandritlaser, die in den 1970er Jahren aufkamen.

1994 entwickelten die Dermatologen Dr. Richard Rox Anderson und Dr. Melanie Grossman von der Harvard Medical School den ersten Laser, der mit heutigen Geräten vergleichbar ist. Mit ihm wurde es möglich, die Laserenergie auf das Haar zu fokussieren. Nach Laborversuchen testeten Anderson und Grossmann die neue Technologie an sich selbst. Erstmals gab es lang anhaltende Resultate. 1997 erreichte das Verfahren Marktreife, die FDA erklärte es als geeignet für „permanent hair removal“ (permanente Haarentfernung). Dr. Anderson konnte im Verlauf seiner Karriere über 60 Laserpatente anmelden.

Kontrollierte Hitze als Wirkprinzip

Das Prinzip des Anderson-Grossman-Lasers findet bis heute Anwendung. Solche Haarentfernungslaser arbeiten mit festen Wellenlängen. Das energiereiche Laserlicht wird über einen Behandlungskopf auf die zu enthaarende Stelle gerichtet. Die technologische Herausforderung besteht darin, gezielt das Haar anzusteuern und möglichst wenig das umgebende Gewebe. Mit den neueren Systemen gelingt das sehr gut. Die Farbpigmente des Haars, das Melanin, absorbieren das Laserlicht. Die Lichtenergie verwandelt sich in Wärme, Haar, Wurzel und Follikel werden kontrolliert erhitzt. Bei Temperaturen ab um die 70 Grad Celsius werden die Proteinketten zerstört, die das Rückgrat der Haarstruktur bilden. Haare lassen sich so dauerhaft veröden.

Auf den Typ des Lasers kommt es an

Der Langzeit-Effekt ist die entscheidende Verbesserung gegenüber dem Auszupfen, Zuckerpaste oder Wachs. Bei den mechanischen Epilationsverfahren wird das Haar zwar mitsamt der Wurzel entfernt. Es behält jedoch seine Fähigkeit, sich im Follikel zu regenerieren. Der Haarbalg umhüllt die Wurzelzone und führt ihr neue Nährstoffe zu. Die Laser neuen Typs machen diese Fähigkeit zunichte, ohne Kollateralschäden hervorzurufen.

Das funktioniert mittlerweile mit so verschiedenen Lasertypen wie Nd:YAG-Lasern, Diodenlasern oder Alexandritlasern. Das eingesetzte Lasermedium, häufig ein Kristall oder ein Gasgemisch, prägt die Benamung und beeinflusst die Eigenschaften: Absorptionsvermögen, Intensität und letztlich die Effektivität der Einwirkung auf die Haare. So lassen sich Haarentfernungslaser heute an diverse Haut- und Haartypen anpassen.

Auf den Typ des Lasers kommt es an | S-thetic

Schutzmechanismen

Bei den neueren Geräten kühlen Spezialvorrichtungen die Hautoberfläche. Das minimiert Schmerzempfindungen und verhindert Schädigungen. Die Haut kann nach Behandlungssitzungen vorübergehend gerötet sein. Zu Verletzungen wie beim Rasieren kommt es jedoch nicht.

Die Verödung gelingt nur bei Haaren im Wachstum. Das ist zu einem gegebenen Zeitpunkt bei etwa 15 Prozent aller Haare der Fall. Die übrigen befinden sich in Ruhe oder in einer Vorbereitungsphase. Für ein dauerhaftes Ergebnis muss man sie in diesem verwundbaren Zustand lasern. Von außen sieht man ihnen das nicht an. Darum wird die Anwendung im Abstand einiger Wochen mehrere Male wiederholt. Bei jeder weiteren Sitzung nimmt man sich die Haare vor, die noch stehen geblieben sind. Irgendwann sprießen fast keine mehr nach und man hat so gut wie alle im Wachstum erwischt.

IPL ist mittlerweile von gestern

Mit der Vervollkommnung der Lasertechnologie geraten veraltete Verfahren ins Hintertreffen. IPL (Intensiv-Pulslicht) zum Beispiel kommt in ambitionierten Haarentfernungs-Studios kaum noch zur Anwendung. IPL-Systeme erzeugen Lichtblitze in einem breiteren Wellenlängenspektrum. Beim Auftreffen auf die Körperhaare bewirken auch sie einen gewissen Temperaturanstieg, der die Haarstruktur beeinträchtigt. Erfahrungsgemäß ist aber deutlich weniger nachhaltig als die fokussierte Lichtenergie eines guten Lasers. In Kosmetikstudios ist IPL noch recht beliebt, weil die Anwendung kein ausgebildetes medizinisches Fachpersonal erfordert. Bei S-thetic setzen wir das Verfahren seit längerem nicht mehr ein.

IPL ist mittlerweile von gestern | S-thetic

Moderne Laser sind Tausendsassas

Manche Menschen haben sehr viele, tief wurzelnde Haare. Aktuelle Systeme werden auch damit fertig. Sie lassen sich gezielt auf den Haar- und Hauttyp der behandelten Person einstellen. Dasselbe gilt für stärker pigmentierte, also dunklere Haut. Die Anteile des Melanins in Haaren und umgebender Haut liegen bei solchen Hauttypen nah beieinander. Ältere Laser emittierten ihr Licht zu unspezifisch, so dass die Hautpigmente dafür empfänglich blieben. Dadurch kam es zu Verbrennungen. Aktuelle Haarentfernungslaser sind exakter konfiguriert. Sie erlauben eine effektive Behandlung auch bei stärker pigmentierten Hauttypen. Lediglich bei sehr dunkler Haut kann eine Behandlung ausgeschlossen sein. Auch nach ausgedehnten Sonnenbädern ist Vorsicht geboten.

Für hellere Haare gibt es ebenfalls Lösungen

Ein Problem können sehr helle Körperhaare sein. Um Laserlicht absorbieren zu können, muss die Behaarung einen gewissen Melaninanteil aufweisen. Sehr hellblonde, weiße oder rote Haare sind jedoch ausgesprochen melaninarm. Der Laser richtet hier kaum etwas aus. Manche Patientinnen mit solchen Haaren wünschen sich aber ebenfalls eine dauerhafte Epilation, zum Beispiel wenn die Härchen trotz der hellen Farbe einen sichtbaren Flaum bilden. Dann bietet sich eine ältere Methode an, die elektrische Nadelepilation. Sie wurde bereits vor rund 130 Jahren erfunden.

Bei dem Verfahren wird eine Nadel aus medizinischem Stahl in jeden einzelnen Haarkanal eingeführt. Ein hochfrequenter, kurzer Stromimpuls wird in die Haarstruktur geleitet. Der elektrische Strom ist, anders als ein Laser, nicht auf den Haarfarbstoff als Leiter angewiesen. Er zerstört die Keimzellen des Haars mit thermischer Energie. Anschließend wird das geschädigte Haar mit einer Pinzette aus dem Haarkanal gezogen.

Die Methode ist ähnlich effektiv wie die Laserhaarentfernung, allerdings zeitaufwendiger. Auch bei S-thetic bieten wir sie an einigen Standorten an. Sie eignet sich vornehmlich für kleinere Behandlungszonen, zum Beispiel auch für die Brauen. Hier darf der Laser aus Gründen des Augenschutzes nicht eingesetzt werden.

Für hellere Haare gibt es ebenfalls Lösungen | S-thetic

Zukunftsaussichten

An den Standorten von S-thetic setzen wir Geräte ein, die ein ausgesprochen breites Spektrum an Haut- und Haartypen abdecken. Am häufigsten nutzen wir den Venus Velocity™ von Venus Concept. Das Gerät ist sehr gut individuell einstellbar. In den Laserlaboratorien der großen Hersteller schläft man jedoch nicht. Neue Technologien sind in der Mache, die gleich gute Ergebnisse mit noch weniger Behandlungen erzielen können. Modernste Laser sollen zum Beispiel auch Haare ansteuern können, die gerade nicht am Wachsen sind. Selbstverständlich hält S-thetic Sie über Neuentwicklungen und aktuelle Gerätetypen in unseren Behandlungszentren regelmäßig auf dem Laufenden.

Wir empfangen und beraten Sie gern

Für die Terminvereinbarung können Sie uns gerne anrufen oder unser Kontaktformular nutzen. Unser freundliches Team freut sich, Ihnen weiterzuhelfen.