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Wie sicher ist der beliebte Filler Hyaluronsäure?

15. März 2024

Unterspritzungen mit Fillern zählen zu den gängigsten Behandlungswünschen in der ästhetischen Medizin. Hyaluronsäure, oft einfach Hyaluron genannt, wird hierfür am häufigsten eingesetzt. Doch auf welchen Wegen kommt die beliebte Substanz zur Patientin oder zum Patienten? Gibt es auch „dunkle Kanäle“? Und wie steht es überhaupt um die Sicherheit des Mittels? S-thetic, Experten-Quelle Nr. 1 in allen Fragen rund um die Schönheitschirurgie, erläutert Ihnen in diesem Beitrag ausführlich, worauf Sie rund um die Unterspritzung mit Hyaluron achten müssen.

Ohne Hyaluron wäre unser Körper gar nicht funktionsfähig 

Hyaluronsäure wird seit den 1980er Jahren für kosmetische Zwecke eingesetzt. Chemisch betrachtet handelt es sich um nichts anderes als Mehrfachzucker-Moleküle (Polysaccharide). Die Substanz kommt auf ganz natürliche Weise an vielen Stellen unseres Körpers vor: zum Beispiel in der Haut, in den Gelenken und in den Augäpfeln, also überall, wo es auf Elastizität und Geschmeidigkeit ankommt. Das Besondere an Hyaluron ist seine Fähigkeit, sich mit großen Mengen Wasser zu einer gelartigen, zähen Masse zu verbinden. So kann ein einziges Gramm Hyaluron bis zu 6 Liter Wasser binden.

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Aus dem Labor kommen verschiedenste Varianten 

Diese Eigenschaft macht sich die ästhetische Medizin für Zwecke wie die Faltenunterspritzung oder die Lippenaufpolsterung zunutze. Die Hersteller haben sich in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand darangemacht, Hyaluronpräparate mit ganz speziellen Qualitäten bereitzustellen. So gibt es mittlerweile Produkte mit verschiedensten Vernetzungsgraden:

  • Sind die Molekülketten des Hyalurons zusätzlich quer miteinander verbunden, gilt seine Vernetzung als hoch. Die Substanz ist dann besonders stabil und wird vom Organismus nicht so schnell wieder abgebaut.
  • Produkte mit geringerer Vernetzung weisen eine höhere Geschmeidigkeit auf und lassen sich im Gewebe besser verteilen. Dafür erfolgt bei ihnen der Abbau schneller.
  • Die Behandlerin oder der Behandler wählt die jeweils passende Variante aus, je nachdem ob bestimmte Gesichtsfalten, die Lippen, Augenringe, die Nase oder der Po zu unterspritzen sind.

Abhängig vom eingesetzten Produkt und der Körperzone hält eine Hyaluron-Unterspritzung in der ästhetischen Medizin 5 bis 24 Monate. In diesem Zeitraum neutralisiert der Organismus die Substanz von selbst. Modernen Präparaten ist häufig ein Lokalanästhetikum beigegeben, das Schmerzempfindungen schon bei der Injektion dämpft.

Woher kommt eigentlich das Hyaluron?

Die Innovationen, die in den letzten Jahren gelungen sind, sind erstaunlich. Doch halten Verträglichkeit und Sicherheit der Hyaluronpräparate damit Schritt?

In den Anfangsjahren wurde Hyaluronsäure noch aus Hahnenkämmen gewonnen, die als Schlachtabfall anfielen. Diese Zeiten sollten längst vorbei sein. 1997 gelangten erstmals Produkte auf den Markt, die durch Fermentation von Bakterien erzeugt wurden. Ein bedeutender Fortschritt, denn die Gefahr von allergischen Reaktionen wurde dadurch erheblich verringert. Zwar sind Unverträglichkeiten gegen Hyaluron äußerst selten, handelt es sich doch um eine im Körper selbst vorkommende Substanz. Hyaluronsäuren der frühen Jahre waren jedoch oft Reste von tierischem Eiweiß beigemengt, die manche Patientinnen und Patienten nicht vertrugen. Hochwertiges Hyaluron kommt heutzutage ausschließlich aus biotechnologischen Reaktoren und enthält keinerlei Bestandteile tierischen Ursprungs.

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CE-Zertifizierung seit 2021 vorgeschrieben 

Hyaluronsäure, die zu ästhetischen Zwecken injiziert wird, gilt in der Europäischen Union nicht als Arzneimittel. Sie ist deklariert als Medizinprodukt der Risikoklasse 3. Dabei handelt es sich um die höchste Risikoklasse, für die besondere Sicherheitsbestimmungen gelten. Seit 2021 verlangt die EU-Medizinprodukteverordnung, dass alle unter die Haut gegebenen Filler eine CE-Zertifizierung besitzen.

  • Der Hersteller muss garantieren, dass sein Produkt den geltenden Sicherheits- und Leistungsanforderungen entspricht.
  • Das Präparat muss dafür ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem durchlaufen. Bei Medizinprodukten der Risikoklasse 3 ist dafür eine unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle zu beauftragen, die staatlich anerkannt ist.1

Die Prüfung durch eine herstellerunabhängige Stelle garantiert eine hohe Sicherheit. Dennoch ist der Prozess verbesserungswürdig.

Ein Implantatpass sollte bei Hyaluron nicht fehlen 

Eine weitere vorteilhafte Neuerung: Jeder Hyaluron-Ampulle muss heutzutage ein Implantatpass beiliegen. Die Patientin oder der Patient sollte ihn nach erfolgter Unterspritzung von der Ärztin oder dem Arzt ausgehändigt bekommen. Der Implantatpass enthält Angaben zum Hersteller und zum verwendeten Produkt. So lässt sich später nachvollziehen, was genau injiziert worden ist. Das kann zum Beispiel bei selten vorkommenden Komplikationen relevant werden – oder wenn anderweitige medizinische Behandlungen anstehen, bei denen die Ärztinnen und Ärzte wissen müssen, womit Sie genau behandelt worden sind.2

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Sorgfalt bei der Auswahl ist ein Muss 

Ein Manko: Den Herstellern ist leider nicht vorgeschrieben, ihre Hyaluronpräparate in klinischen Studien zu erproben. Die CE-Zertifizierung trifft darüber also keine Aussage. Renommierte Pharmafirmen führen solche Untersuchungsreihen allerdings routinemäßig durch, und sei es nur aus Eigeninteresse. Für einen Anbieter wäre es existenzbedrohend, wenn bekannt würde, dass er ein gesundheitsschädliches Produkt in Umlauf gebracht hat.

Doch woher soll man als Patientin oder Patient wissen, ob das Hyaluron, das bei einem selbst verwendet wird, aussagekräftigen Studien unterzogen wurde oder nicht? Der Markt ist nicht gerade übersichtlich: So gibt es in der EU inzwischen mehr als 100 zugelassene Hyaluronpräparate. Verschreibungspflichtig sind nur solche zur Behandlung von Gelenkstrukturen, weil diese als Medikamente gelten. Andere sind in Apotheken und im Versandhandel frei erhältlich.

  • Es obliegt damit den Praxen und Kliniken für plastische und ästhetische Chirurgie, Qualitätsprodukte auszusuchen, die von renommierten Anbietern ausgiebig getestet wurden.
  • Findet das Beachtung, geht von den Produkten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Gefahr aus.

Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt nach der Güte des bei Ihnen verwendeten Hyalurons zu fragen.

Wer sichergehen will, kauft Hyaluronsäure nur beim Hersteller 

Ärztinnen und Ärzte für plastische und ästhetische Chirurgie bekommen immer wieder vermeintliche „Schnäppchen“ angeboten. So preisen manche Vertriebe für Medizinprodukte ganze Hyaluronsäure-Chargen für einen Bruchteil des üblichen Marktpreises an. Das ist verlockend, könnte man die Ersparnis doch an die Patientinnen und Patienten weitergeben. Verantwortungsbewusste Medizinerinnen und Mediziner machen so etwas aber auf keinen Fall mit.

  • Auf Billigprodukte unklarer Herkunft zurückzugreifen ist höchst risikoreich.
  • Bezieht man das Mittel über irgendeine Verkaufsplattform oder einen Vertrieb, lässt sich die Lieferkette kaum nachvollziehen.
  • Allzu oft handelt es sich um gefälschte Produkte mit unerlaubten, möglicherweise sogar gefährlichen Beimischungen.

Wer sichergehen will, kauft Hyaluronsäure also nur direkt beim Hersteller. Denn was könnte wichtiger sein als die Gesundheit der Patientinnen und Patienten?

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Jugendliche und ihre Hyaluron-Unfälle

Cremes mit Hyaluronsäure sind in Drogerien frei verkäuflich. Der Effekt solcher Mittel, die einfach auf die Haut aufgetragen werden, ist äußerst kurz, wenn überhaupt vorhanden. Gewöhnlich vergeht er binnen Stunden. Die unkomplizierte Applikation der Cremes bringt offenbar allzu viele Menschen auf die Idee, sich auch Hyaluronspritzen selbst zu setzen. Kits für die Selbstinjektion, die unglücklicherweise völlig legal erworben werden können, sind in den falschen Händen aber höchst gefährlich.

Insbesondere Jugendliche lassen sich von der vermeintlichen Ersparnis dazu verleiten, sich selbst Hyaluron in die Lippen zu injizieren. Das kann schwere Schädigungen zur Folge haben. Nach diversen Spritzunfällen warnte Ende 2023 die Hamburger Schulbehörde in einer Instagram-Kampagne eindringlich vor solchen Experimenten.3 Und das völlig zu Recht. Schließich handelt es sich bei einer Hyaluronsäure-Injektion um einen minimalinvasiven Eingriff, von dem Laien die Finger lassen sollten.

Leider dürfen Heilpraktiker immer noch Hyaluronsäure spritzen 

Der Kreis der erlaubten Anwenderinnen und Anwender ist bei Hyaluronsäure beschränkt. Nach einem wegweisenden Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe aus dem Jahr 2012 ist es zum Beispiel Kosmetikerinnen verboten, Behandlungen mit Hyaluronsäure vorzunehmen.4 Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern ist das Hantieren mit Hyaluron leider weiterhin erlaubt.

  • Vertreterinnen und Vertreter dieser Berufsgruppe verfügen wohlgemerkt über keinerlei praktische medizinische Ausbildung. Sie müssen lediglich eine theoretische Unbedenklichkeitsprüfung beim Gesundheitsamt ablegen.
  • Tiefgreifende anatomische Kenntnisse, wie sie sich Ärztinnen und Ärzte während ihres langjährigen Studiums sowie während ihres praktischen Jahrs aneignen, besitzen Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker nicht.
  • Wer Hyaluron injiziert, sollte sich insbesondere mit der Anatomie des Gesichts aber hervorragend auskennen.

Die DGÄPC (Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie) hat darum zuletzt 2021 gefordert, dass Unterspritzungen Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sein sollten. Gleichzeitig forderte die Fachgesellschaft eine Rezeptpflicht für Hyaluronpräparate, eine Maßnahme, die ebenfalls die Sicherheit der Behandlungen verbessern würde.5

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Der Umgang mit Fillern will gelernt sein 

Als Qualifikation für Hyaluronbehandlungen reicht es selbst für Ärztinnen und Ärzte nicht aus, einfach nur Spritzen setzen zu können. Injektions-Techniken für Filler wollen gelernt sein. Andernfalls kann es zu Pannen wie Knötchenbildung oder Asymmetrien kommen. Unsachgemäß eingebrachtes Gel kann aufgrund seiner besonderen physikalischen Eigenschaften sogar Thrombosen oder Embolien auslösen, also potenziell lebensbedrohliche Folgen haben. Behandlerinnen und Behandler müssen wissen, welche Zonen von Gesicht und Körper besonders sensibel sind und welches die richtige Hyaluron-Variante für welche Anwendung ist.

Solche Kenntnisse erwirbt man in speziellen Fortbildungen und sollte sie regelmäßig auffrischen. Auch den Umgang mit Hylase muss man erlernen, einem Medikament, mit dem man eventuelle „Überspritzungen“ wieder auflösen kann. Nur langjährige praktische Anwendung von Hyaluron verleiht die Erfahrung, die wahre Expertinnen und Experten hervorbringt. Zum Glück sind Komplikationen durch Hyaluron-Injektionen sehr unwahrscheinlich, wenn man es richtig macht.

S-thetic legt höchsten Wert auf Premium-Produkte und Behandler-Expertise

Etwas anderes, als die Sicherheit ihrer Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen, kommt für die Ärztinnen und Ärzte in den bundesweit vertretenen Behandlungszentren von S-thetic nicht in Frage. Darum nehmen bei uns nur Medizinerinnen und Mediziner mit der entsprechenden Qualifikation Fillerbehandlungen mit Hyaluronsäure vor. Dasselbe gilt natürlich für Unterspritzungen mit Neuromodulatoren, die mimische Falten unsichtbar machen können.

Was S-thetic noch dafür tut, dass Hyaluron-Behandlungen gesundheitlich so unbedenklich bleiben wie möglich: Wir kaufen Hyaluronsäure-Präparate ausschließlich direkt bei den Herstellern. Dubiose Ware aus unklaren Quellen oder gar vom Schwarzmarkt bleibt so außen vor. Denn wir wollen, dass Sie unsere Behandlungszentren mit einem rundum guten Gefühl aufsuchen und wieder verlassen können.

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Wir beraten Sie gern persönlich zu allen Fragen rund um Hyaluron 

Sie wünschen sich eine Hyaluronunterspritzung mit größtmöglicher Sicherheit? Die Ärztinnen und Ärzte in ihrem nächstgelegenen Behandlungszentrum von S-thetic empfangen sie gern zur persönlichen Beratung. Ihren Termin dafür können Sie jederzeit vereinbaren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

Quellen:

1https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/gesundheitswesen/medizinprodukte/marktzugangsvoraussetzungen
2 https://www.test.de/Hyaluronsaeure-Bewirkt-Sie-etwas-gegen-Falten-5799142-0/
3 https://www.zeit.de/news/2023-12/06/schulbehoerde-warnt-auf-instagram-vor-hyaluron-spritzen
4 https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/kosmetikerin-darf-falten-nicht-mit-hyaluronsaeurehaltigen-mitteln-unterspritzen-heilkunde-heilpraktikergesetz/
5 https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sinnvoller-Arztvorbehalt-bei-Hyaluron-Filler-424071.html